Partnerdorf
Ganz gewiβ kennen Sie die Schilder wenn Sie eine Gemeinde oder ein Dorf einfahren. Ein solches Schild auf dem man lesen kann daβ die Gemeinde Leeuwarden ein Partnerschaftsband hat mit der Gemeinde Orjol in Ruβland. Ein derartiges Schild sollte man eigentlich auch begegnen beim Einfahrt von Melderslo. Seit 1957 spielt das niederländische Dorf Melderslo Fuβball gegen das 40 Kilometer entfernte deutsche Dorf Kapellen. Beide Dörfer haben fast die gleiche Gröβe: Melderslo zählt etwa 2.000 Einwohner; Kapellen etwa 2.700.
Bedürfnis an Verbrüderung nach dem zweiten Weltkrieg
Am Anfang des Freundschaftsverbandes zwischen Melderslo und Kapellen steht Chris Claassens aus Melderslo. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg woltte er Verbrüderung zwischen den Niederlanden und Deutschland zustande bringen. Bis auf heute steht nicht fest ob dies eine Idee von Chris Claassens selber gewesen ist oder das er inspiriert war von jemand anders. In erster Instanz kam die Fanfare aus Melderslo seit 1954 einige Male in Kapellen. Offensichtlich geschah dies nicht ganz wie erwünscht, denn einige Jahre später wurde dies übernommen vom Fuβballverein. Chris Claassens war damals sowohl Aktiv bei der Fanfare wie beim Fuβballverein. Die erste Mannschaft von RKSV Melderslo spielte in 1957 in Kapellen ein Fuβballspiel bei der Eröffnung des Sportplatzes. Nächstes Jahr spielten die Alt-Herren von Melderslo gegen die Alt-Herren von Kapellen. Seit 1958 spielen diese zwei Mannschaften ununterbrochen jedes Jahr gegen einander. Manche Jahre nur einmal jährlich aber meistens zweimal jährlich. Während der ersten Jahren nahm jeder Spieler einige Spieler des Gegners mit nach Hause um zu essen. Nach einigen Jahren aβ man gemeinsam in einem Saal. Normalerweise spielen die beiden Mannschaften also zweimal im Jahr gegen einander. Das eine Mal in Melderslo und das andere in Kapellen. Abwechselnd wird in den Niederlanden oder Deutschland, etwa im Oktober, nach dem Spiel auch gegessen und getrunken. Die Gattinnen sind dann auch dabei. Die Reise geschieht dann mit dem Bus.
Das gefrorene Schwein
Jeu Alards erzählte die Geschichte des gefrorenen Schweines. Während eine Verlosung in Deutschland hatte Toon van Veghel ein Spanferkel gewonnen. Auf dem Rückweg nahm Hay Seuren das gefrorene Spanferkel im Schoβ. Jeu wuβte zu erzählen daβ dies gut kalt war weil Hay Seuren schauerte vor Kälte und blaue Lippen hatte. Angekommen an der Grenze wurde das Schwein schnell flach auf der Hinterbank des Busses gelegt. Glücklicherweise trat der Zollbeamte nicht im Bus hinein, weil es sonst gewiβ ärger gegeben hätte mit diesem illegal importierten Schwein.
‘Ich habe mein Fahrrad zurück!’
Um 1960 fuhr Jan Theeuwen in Kapellen mit einem Fahrrad den Festsaal hinein, laut schreiend: ‘Ich habe mein Fahrrad zurück. Ich habe mein Fahrrad zurück.’ Einige Niederländer konnten darüber lachen. Andere guckten weg. Auf deutscher Seite konnte die Hälfte auch darüber lachen. Die andere Hälfte lachte nicht.
Zukunft
Und die Zukunft? Wer weiβ? Seit mehr als 50 Jahre begegnen sich die Vereine. Gegenseitig sind die Alt-Herren geliebte Gäste. Untereinander sprechen sie mundartlich. Fuβball, etwas trinken und essen. So geschah es vor 50 Jahren. So gescheht es heute immer noch.
Frage
Wissen Sie noch mehr Einzelheiten über der Anfangsperiode (1954-1960) der Partnerschaft? Haben Sie alte Bilder oder Filme der Fuβballspiele oder Festabende in Melderslo oder Kapellen?
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